Liedertexte und Weisheiten
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Als ich Montags Abend von meiner Reise heimkehrte und die Wohnung betrat stank es entzetzlich faulig und übel, ich konnte keinen Grund dafür finden und dachte es kam von den Renovierungsarbeiten in der Nebenwohnung.
Ich lüftete lange, zündete Räucherstäbchen an, stellte Kerzen auf, ging zu Bett und war mir die ganze Nacht über diesen Gestank bewußt.
Nächsten Tag besorgte ich ein Raumspray, es half nichts, es stank wieder.
Während ich so am Computer saß fiel mein Blick auf die Gieswasserkanne, ich näherte mich ihr und tatsächlich, die Quelle war gefunden, ein vor Tagen stehengelassenes Wasser mit Pflanzendünger hat diesen Gestank ausgelößt.

Manchmal stinkt es auch in unserem Inneren, üble Gedanken, schlechte Gefühle.
Was tun wir meistens?
Einkaufen gehen, obwohl der Schrank voll Kleider ist, wieder eine Party feiern mit viel Hochprozentigen, mit Menschen streiten die uns nahestehen oder auch nicht, egal, hauptsache Frust loswerden, mit dem tiefergelegten BMW und voll dröhnenden Boxen durch die Gassen cruisen, jeder soll hören was wir für einen guten Musikgeschmack haben, vor allem die Mädchen welche da unterwegs sind, zum nächsten Fussballspiel sich die Wut über die gegnerische Mannschaft aus dem Bauch schreien und Rauchbomben werfen.
Möglichkeiten gibts viele, die Welt wartet ja nur darauf und die Wirtschaft freut sich.
Die andere Lösung, mal nachsehen woher der Gestank kommt, vielleicht liegt ja in uns die Quelle und ich kann sie beseitigen und auflösen, spart eine menge Geld, freut die Menschen die uns nahestehen und überhaupt, fühlt sich einfach besser an!
SuperWeib meinte am 25. Jul, 21:56:
Muffiges Gießwasser entsorgen ist leicht - sich mit sich selber auseinandersetzen und vielleicht auch noch einsehen müssen, dass nicht alles so eitel wonne ist wie gedacht ist (für viele) schon viele, viel schwerer oder gar unmachbar... da sind die anderen Alternativen ja um so viel einfacher. 
creature antwortete am 25. Jul, 22:02:
so ist es, kriege werden geführt deswegen, viele müssen ihr leben lassen und güter werden vernichtet, immer und immer wieder im kleinen wie im großen.
wir glauben die ganze welt zu kennen, aber unser wissen hört hinter der haut auf, was sich da noch verbirgt bleibt für viele unerforschtes land, doch verbergen sich da noch universen! 
SuperWeib antwortete am 25. Jul, 22:15:
Um die Welt zu kennen (oder auch nur einen kleinen Teil davon) muss man sich selber kennen - und daran scheitert es. 
flyhigher meinte am 26. Jul, 09:03:
Es wäre ein Traum, würde der Mensch an sich ein bisschen mehr nach innen hören! 
creature antwortete am 26. Jul, 09:56:
ein traum sehnt sich nach verwirklichung.
einst wollte der mensch fliegen wie ein vogel, nun ist es möglich.
er wollte den mond besuchen, kein problem mehr.
bilder vom mars, schon gesehen, bald wird der erste mensch da oben herumspazieren und einige steine mitbringen.
aber menschlich?
es ist doch absurd das ein Marc Aurel oder die alten Rishis in indien ein wissen von zusammenhängen hatten welches immer noch aktuell ist, auf diesem gebiet haben wir uns kaum weiterentwickelt, technisch ja, menschlich kaum! 
flyhigher antwortete am 26. Jul, 10:00:
ich glaube schon, dass es auch menschlich eine Weiterentwicklung gibt, und mehr Menschen als noch vor 10 Jahren ihr inneres aufsuchen um dort ein bisschen zu forschen. Aber es sind verdammt wenige, und die Entwicklung dauert verdammt lange. Es täte allen gut, sich ein bisschen mehr mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Was allerdings noch viel schlimmer wiegt sind die "Pseudo-Auseinandersetzer", die mal irgendwo irgendwas gelesen oder gehört haben, dann freudestrahlend verkünden, dass sie das jetzt umsetzen werden, völlig davon überzeugt sind, dass das auch funktioniert, und selbst noch nicht mal feststellen können, dass sie innerhalb von 2 Tagen in ihr altes verstaubtes Rollenbild zurückfallen. 
C. Araxe meinte am 26. Jul, 19:59:
Manchmal wünscht man sich aber auch, dass der Gestank aus dem eigenen Innern kommt. Hätte ich jedenfalls damals besser gefunden, als es bei mir auch mal sehr stank. Die Ursache war eine tote Ratte in einer Schublade ... 
creature antwortete am 27. Jul, 00:41:
ich hatte lange genug gestunken, mir reichts.
das interessante ist aber, je weniger man selber stinkt, umso mehr fällt der gestank der umgebung auf aber das positive wiederum, man nimmts mit humor, der wächst! 
flyhigher antwortete am 27. Jul, 08:37:
da kann ich auch nur zustimmen! 
C. Araxe antwortete am 27. Jul, 08:44:
Ganz so einfach ist das ja nicht. Zumindest kann man sich nicht absolut sicher sein, dass man nicht oder weniger stinkt. Der Eigengeruch ist im Gegensatz zum Fremdgeruch schwerer wahrnehmbar. 
flyhigher antwortete am 27. Jul, 09:11:
Das stimmt natürlich. Dennoch weiss man, dass man Eigengestank losgeworden ist. Und da die Hintergründe für den Gestank trotz unterschiedlichster Menschen meist ähnlich gelagert sind, kann man Fremdgeruch mit der Zeit, wenn man sich mit dem Eigengeruch genügend auseinandergesetzt hat, zuordnen, und ein gewisses Verständnis dafür entwickeln, warum dieser Mensch so stinkt. (Will heissen, bestimmte Verhaltensweisen lassen sich auf bestimmte Gründe zurückführen, in den meisten Fällen wie gesagt).
Das hilft mir, den Menschen, der mir grad gegenüber steht und sich aufführt wie ein Verrückter, und mir in irgendeiner Form "ans Leder will" als das zu sehen, was er ist, nämlich ein gebeuteltes Wesen. Und das wiederum hilft mir, mich nicht aufzuregen. Was mein Leben seit 8 Jahren wesentlich lebenswerter macht :-)). 
creature antwortete am 27. Jul, 09:20:
stimmt, vorbelastet sind wir alle und konnten es nicht aussuchen was in der familiengeschichte geschehen ist und unser wesen prägte.
wir können aber unsere lebenszeit auch nutzen um klarheit zu schaffen, eigenen persönlichkeit entwickeln und nicht alles ungefragt hinnehmen mit den worten, "das war schon immer so" oder, "dafür kann ich nichts", "meine schlechte kindheit ist schuld" etc, etc. 
caliente_in_berlin meinte am 27. Jul, 00:32:
Endlich mal jemand, der die Dinge sieht wie ich. *schulterklopfer* 
steppenhund meinte am 27. Jul, 07:40:
Der Eintrag erreicht mich gerade in einer angenehmen Phase. Es ist leichter schlechten Geruch zu entfernen, wenn er nur von einer Quelle stammt.
Leider gibt es oft mehrere Quellen. Dann ist der Aha- und Freudeeffekt bei der Beseitigung einer der Quellen nicht ganz so offensichtlich.
Aber ich stimme zu, bereinigen ist besser als davonlaufen. 
 

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