bonanzaMARGOT meinte am 2. Okt, 11:49:
da ist was dran
an dem, was die anna mitgutsch sagt.die menschen sind ängsliche wesen, und die allermeisten suchen reflexhaft den schutz der gruppe. sie ertragen lieber den gruppenmief, als sich gegen die gruppe zu stellen.
eine gruppe geht sehr gemein und grausam mit menschen um, die (irgendwie) anders sind und sich nicht anpassen.
momoseven antwortete am 3. Okt, 13:50:
Ich denke
das ist ein uralter Reflex und Schutzmechanismus, der noch aus unserer Frühzeit stammt, gemeinsam war man einfach stärker, gemeinsam konnte man das Mammut jagen und den Winter überstehen. Daraus resultierte die Erkenntniss, daß man gemeinsam mehr Macht hatte, als allein, was grundsätzlich erstmal positiv war, weil man sich gegen eine feindliche Natur behaupten musste, aber im Laufe der Jahrtausende pervertierte dieser Mechanismus, und die sich in Gruppen etablierende Menschheit lernte, daß man Andersdenkende unterdücken muss, um die eigene Macht und eine gewisse Stabilität zu erhalten.Dennoch glaube ich, daß es in unserer heutigen Gesellschaft duch die Vernetzung des www wieder einfacher geworden ist, als Andersdenkender zu überleben und sich einen ihm angemessenen Platz zu suchen. Eine emanzipierte Frau wurde im Mittelalter als Hexe verbrannt, Homosexuelle Menschen, Künstler, alternative Glaubensgemeinschaften, Randgruppen haben, trotz der unzweifelhaft noch herrschenden Probleme zumindest viel mehr Möglichkeiten, ihre Stimme zu erheben, und sich zu eigenen Gruppen zusammenzuschliessen. Meine Mutter wäre für ihre Hautfarbe wahrscheinlich im KZ gelandet, wäre sie schon hier gewesen.
Ich denke auch, wenn man selbst zu den Ausgegrenzten gehört, sei es freiwillig oder unfreiwillig, man die grössere Chance angeboten bekommt, etwas zu lernen oder zu verändern, weil man, im Gegensatz zu denen in der Gruppe, die Moglichkeit hat, BEIDE Seiten zu überblicken.
In den Konfliken zwischen Gesellschaft und Ausgegrenzten liegt die Dynamik, die eine Gesellschaft langsam und stetig verändert, ohne das würde sie erstarren.