steppenhund meinte am 5. Mär, 22:39:
Ich muss allerdings vermerken, dass man Trachtenlederhose auch tragen kann ohne Nazi zu sein.Ich pass nur leider in meine nicht mehr hinein. Ein wunderbarer Hirschanzug, den ich glaube ich einmal sogar in Russland getragen habe:)
creature antwortete am 5. Mär, 22:56:
als ich heute diese werbung bekommen hab drängte sich dieser beitrag einfach auf.hab ja nix gegen lederhosen, zu mir passt sie halt nicht gut.
ich stelle mir einfach nur vor wie nun tausende dieser stücke beim hofer liegen, alle gleich bis auf die details der stickerei und ich frage mich, woher die wohl kommen mögen?
einst waren das originale, handgemacht, jede anders.
und eine lederhose muß abgetragen sein und speckig, sonst sieht das albern aus, so nagelneu.
walküre antwortete am 6. Mär, 20:48:
Mich hat die Werbung auch irgendwie erschreckt, aber nicht in Zusammenhang mit der treuteutschen Übermutter, sondern per se, weil ich Trachten nämlich durchaus schätze, aber halt nicht als Massenware, sondern als Ausdruck der regionalen Herkunft eines Menschen; darüber hinaus finde ich Lederhosen als Massenware schlichtweg furchtbar, vor allem, weil ich weiß, wieviel Sorgfalt und Liebe in der Herstellung einer echten Krachledernen steckt.Das Ganze hat was vom Musikantenstadl, den ich - mit Verlaub - ebenfalls einfach nur zum Kotzen finde. Wobei wir wieder bei der Rosenkranz-Kandidatur wären.
steppenhund antwortete am 6. Mär, 22:58:
Meinen Anzug, es ist wirklich ein Ledersakko dabei, habe ich von meinem Vater geerbt. Die Qualität ist hervorragend. Tatsächlich war es das Geschenk eines Geschäftsmannes für eine Hilfe, die mein Vater für ihn geleistet hatte. Es ging dabei nicht um Bestechung, sondern eigentlich wollte er meinen Vater abwerben, der damals bereits bei der ÖBB war. Als mein Vater die Sicherheit eines Staatsunternehmens vorzog, machte er ihm den Anzug als Abschiedsgeschenk.Zwischen dem Alter von 30 und 42 konnte ich ihn größenmäßig tragen, tat das aber nur relativ selten. Ich erinnere mich, dass ich japanische Kunden einmal damit überrascht habe, doch nach Japan habe ich ihn nicht mitgenommen.
Eine interessante Seitenbedeutung hat aber diese Geschichte. Ich hätte sehr leicht einen Job bei der Bahn oder als Beamter bekommen können, habe aber aus dem dialektischen Widerspruch der Lebensplanung gerade deswegen die Sicherheit ausgeschlossen.
Gott sei Dank musste ich diese Entscheidung bis heute nicht bereuen.