Liedertexte und Weisheiten
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buchstabenprinzessin meinte am 29. Apr, 22:47:
weils dazu passt:

Jura Soyfer (1912 – 1939)
Lied des einfachen Menschen

Menschen sind wir einst vielleicht gewesen
Oder werden’s eines Tages sein,
Wenn wir gründlich von all dem genesen.
Aber sind wir heute Menschen? Nein!

Wir sind der Name auf dem Reisepaß,l
Wir sind das stumme Bild im Spiegelglas,
Wir sind das Echo eines Phrasenschwalls
Und Widerhall des toten Widerhalls.

Längst ist alle Menschlichkeit zertreten,
Wahren wir doch nicht den leeren Schein!
Wir, in unsern tief entmenschten Städten,
Sollen uns noch Menschen nennen? Nein!

Wir sind der Straßenstaub der großen Stadt,
Wir sind die Nummer im Katasterblatt,
Wir sind die Schlange vor dem Stempelamt
Und unsre eignen Schatten allesamt.

Soll der Mensch in uns sich einst befreien,
Gibt’s dafür ein Mittel nur allein:
Stündlich fragen, ob wir Menschen seien?
Stündlich uns die Antwort geben: Nein!

Wir sind das schlecht entworfne Skizzenbild
Des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt.
Ein armer Vorklang nur zum großen Lied.
Ihr nennt uns Menschen? Wartet noch damit! 
creature antwortete am 29. Apr, 22:50:
düster,
und dieser arme soyfer kam noch so jung unter schlimmsten umständen ums leben...unter dieser sch*** nazibrut wo heute wieder welche versuchen ihre nichtvorhandene ehre zu retten, und das in unserer regierung.
ein schande ist`s! 
dnepr antwortete am 29. Apr, 23:44:
eine nummer?
schön wäre es ja,aber das war gestern,heute sind wir nur noch ein code auf einer chipkarte. 
RokkerMur antwortete am 30. Apr, 08:56:
@buchstabenprinzessin
Gleich bei mir ums Eck ist die Jura Soyfer gasse.
Sie hätte auch einen besseren Platz verdient als mitten in der PAHO Siedlung - andererseits denke ich dadurch öfters an diese großartige Frau.
@creature
A Mensch mecht i bleiben - viele wollten das auch - wenn wer aber dauernd in den Abgrund blickt kann das bei manchen zu einer Entmenschlichung führen.
Manche - aus verschiedensten Bereichen - sind kaputt gegangen.
(burn out und ähnliches)
Mir hilft zum Beispiel schreiben und Musik das ich nicht so werde, Supervisionen und ähnliches wirkt bei mir nicht. 
buchstabenprinzessin antwortete am 2. Mai, 21:13:
@RokkerMur: jura war männlich (manchmal kann ich die rechthaberei nicht lassen, ich bitte um nachsicht). wenigstens hat er eine gasse gekriegt, ist doch schon was.
übrigens, wenn supervision nicht wirkt, such dir einen neuen supervisor! ich schweb` bei meiner nach jedem termin immer regelrecht `raus, die frau ist genial :-)))
@creature: ich find das gar nicht so düster, eher hoffnungsvoll, vor allem, wenn ich es in zusammenhang mit dem "planetensong" lese. die nazis mögen jura soyfer ermordet haben (oh, verzeihung, natürlich starb er an "lungenentzündung"), gebrochen haben sie ihn nicht - siehe "dachaulied".
1933 schrieb er: blutige jahre werden vergehen, dann wirst du alles verstehen. 
creature antwortete am 2. Mai, 21:16:
ich hab das halt drastisch dargestellt, war gerade in dieser stimmung weil ich kurz zuvor die geschichte über soyfer gelesen habe.
sehr bewundernswerter mensch, er hatte einen so klaren geist der den nazis weit überlegen war!
danke für das gedicht, es passt und ich kannte es noch nicht. 

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