Liedertexte und Weisheiten
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sehe ich das

muß ich auch an das denken

der nächste gedanke ist dieser

[Wachsmodell einer präparierten männlichen LeicheMon Tramond; um 1888]
warum essen wir das erste und das letzere nicht?
fleisch ist doch fleisch, oder?
genetisch ist beides ganz ähnlich.
mir fällt es leider schwer das eine vom anderen zu trennen, leiche ist leiche und zwischen einen toten menschen und einem toten tier sehe ich keinen großen unterschied, aber wer käme auf die idee eine leiche zu essen?
es gab fälle, einer ist aus russland vor jahren bekannt geworden, wo ein fleischer menschenfleisch unter anderes gemischt haben sollte, dieser farmer in amerika (oder wars australien?) der frauen umbrachte und an schweine verfütterte oder gar dem fleisch beimengte, genaueres weiß ich nicht mehr, jedenfalls keiner der "feinschmecker" hat irgendwas bemerkt.
ich graus mich einfach, viele können das nicht verstehen und denken ich bin ein übermäßig verklärter tierfreund oder eine sekte hätte mein hirn gewaschen.
nein nein, das war schon seit meiner kindheit so, ich erinnere mich an unsere alte nachbarin die dem federvieh den kopf am hackbrett mit dem beil abhackte und dieses tier noch einige zeit kopflos im kreis rannte, oder meine tante am bauernhof die schweine mit dem bolzen ins hirn schoß, ein fürchterlicher schrei kam aus dem tier das mir hören und sehen verging.
natürlich ist ein guter tafelspitz schon lecker, wenn er ganz weich ist und wenige fasern hat aber diesen geschmack, im hintergrund, ganz leicht, erinnert mich an alles was ich mit totem verbinde und wenn ich nicht viel wein getrunken habe bring ich so ein essen nicht runter.

Wenn der Kontakt zu den Gefühlen gekappt ist, übernimmt das Hirn das Ruder. Der Geist ist aber geschaffen, im Zusammenklang mit dem Körper und den Gefühlen zu wirken. Ersetzen kann er die anderen Dimensionen nicht (abgesehen von hilfreichen Formen der Sublimierung). Überlässt man ihm die Hauptrolle, folgen Inkongruenzen am laufenden Band.

Nur ein Beispiel zur aufklaffenden Kluft zwischen Kopf und Herz: "Das ist der Mann meines Lebens" klingt nach einem Konzept, während "Ich bin verliebt" eher ein Gefühl widerspiegelt.

Wer nicht in sich selbst wurzelt, wer seine Gefühle unter einer hermetischen Verschlussdecke gefangen hält, wer sich also nur an den Bedeutungen der Umgebung orientieren kann, der geht dazu über, sein Leben nach diesen Bedeutungen (und nicht nach Gefühlen oder Bedürfnissen) zu organisieren: dieses ist billig, recht, nützlich, jenes ist es nicht. Das Leben degeneriert zu einer Kosten-Nutzen-Analyse, zu einer hilflosen Berechnung. Der Intellekt managt die Menschenmaschine, Informationen von außen gedeihen zur wichtigsten Motivation; ein Gefühl, ein Bedürfnis, falls es ihm gelingt, wie ein grüner Halm durch die zähe Asphaltdecke der emotionalen Schutzmauer zu sprießen, muß noch die Hürde des intellektuellen Filters nehmen, ehe es auf Gehör hoffen darf.

Vielleicht ist Ihnen schon einmal die haarsträubende Effizienz aufgefallen, mit der sich manche Wirtschafts- oder Jusstudenten durchs Leben bewegen. Je näher sie sich ihrem Begriff von Erfolg wähnen, desto weiter sind sie von einem entspannten und genussreichen Leben entfernt. In den Burschenschaften kulminiert die Entfremdung des Mannes von seiner Natur. Wer Schrammen sammelt (erneut: Selbstverstümmelung), das Bier am besten fässerweise in sich gießt und in möglichst vielen Vaginas masturbiert, gilt als Mann.




Wer mehr lesen möchte---> Charakterskizze des autoritär erzogenen Österreichers von Christian Felber

kuriose dinge über mich:

1) ich brauche meine 8 std. schlaf, sonst bin ich nicht auszuhalten und mir mißlingt so einiges.

2) essen in gasthäuser oder restaurants mag ich nicht, ich weiß das die billig einkaufen in großen mengen oft von zweifelhafter qualität, ein grantiger überarbeiteter koch mit liebeskummer oder beziehungsproblemen, meist ungewaschen und mit fettigen haaren bereitet die speisen lieblos zu, das schmeckt man dann auch.

3) obwohl männlicher natur kann ich sportlichen siegen nichts abgewinnen, egal ob boxen, skifahren oder fußball, vor allem letzteres. dieses siegen und besser sein als andere trifft auf mein totales unverständnis.

4) ich mag im leben keine rollen spielen und wenn ich mit erwartungshaltungen konfrontiert werde zieh ich mich zurück, entweder werde ich so akzeptiert wie ich bin oder sie können mich mal!

5) ich mag kinder und tiere, in ihnen sehe ich die direkte äußerung des lebens ohne diese filter die wir besitzen und daher unser verhalten manchmal sehr seltsam erscheinen läßt, auch die kräfte der natur bei sturm und gewitter mag ich sehr, da hab ich die gewissheit das es kräfte gibt auf die unsere superintelligenz keinen einfluß hat, genauso wie bei geburt und tod.

6) ich freu mich jeden morgen wenn ich aufwache, ich weiß nie was passieren wird und liebe überraschungen, mein leben erscheint mir wie ein film dessen handlung ich nicht kenne und der voller kleiner überrraschungen steckt.

7) ich werde nie zu einer wahrsagerin gehen um zu wissen was morgen ist, es würde meinem leben den kick nehmen den ich brauche um mich lebendig zu fühlen.

8) all dies finde ich gar nicht kurios, ich sehe mich wie max mustermann von nebenan, dezent, einfach und unspektakulär

"Die Luft zittert wie Schweinssulz, die Erde wühlt sich auf, die Vesuve speien Honig und Sauerkraut, panikartig zerplatzt ein alter Leberkäs."

So meinte Karl Valentin, sehe der Weltuntergang aus!

Lieber Karl, obwohl wir uns nicht kennen da zu spät geboren glaube ich dich doch zu kennen.
Du hattest es nicht immer leicht hier auf Erden, aber mit viel Humor, mit viel Witz und Spott konntest du damit vieles leichter ertragen!

Wünsch dir nie, das die Zeit schneller/ langsamer vergeht.
Sie vergeht wie sie vergeht, weder so noch so, du kannst sie nicht aufhalten noch beschleunigen, du kannst in ihr ruhen, sie auskosten was immer geschieht.
Es ist meine Zeit die nicht unendlich ist, für mich hat sie einmal begonnen und einmal endet sie, das sind Tatsachen und ich kann darüber denken soviel ich auch will, es ändert sich deswegen nichts.
Wie oft dachte ich als Kind, wäre doch die Schule endlich vorbei, hoffentlich wird das Wochenende ganz lang, ich zählte die Tage bis Weihnachten.
Wie oft wünschte ich wenn ich krank war endlich gesund zu werden, daß das Kopfweh endlich aufhört oder die Zahnschmerzen, das am Wochenende die Sonne scheint und es nicht regnet, die Wohnung endlich fertig renoviert ist und ich eine Ruhe hab.
Wie oft lag ich im Bett neben einer Geliebten, erschöpft und glücklich aber im Hinterkopf wissend, wenn ich aus dem Haus trete ist sooo viel zu erledigen, und wird es je wieder so schön?
Wie oft fuhr ich im Auto durch die Nacht, Stunden von Zuhause entfernt und dachte, wie schön wirds endlich anzukommen, eine Dusche zu nehmen, einen Tee zu trinken und ins eigene Bett zu sinken.
Wieviel hab ich verpasst, wieviel kostbare Augenblicke verschwendet indem ich nicht dort war wo ich bin und manchmal, wenn ich zurückdenke tuts mir so leid, ich habs verpasst, ich hab den Augenblick, wo alles geschieht fahren lassen für Gedankenspiele die nichts bringen, es ist menschlich wird gesagt und jeder macht es so, aber es ist ein Fehler, ich erkenne das immer klarer je älter ich werde, in der Rückschau sehe ich es ganz genau und ich bemühe mich, mehr und mehr in diesem Moment zu sein weil mehr hab ich nicht, dieser Augenblick ist alles, das wirkliche Leben.

[Salvador Dalí]

 

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