Liedertexte und Weisheiten
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ich kam eben vom supermarkt und ging so die häuserschlucht entlang da sah ich diesen kleinen platz unter einem baum der mit mulch ausgelegt ist, darauf schien die spätnachmittagsonne und da lag eine gruppe von tauben, sie genoßen die sonne und die wärme, sie hatten sich so niedergelassen das möglichst viel ihres körpers auf dem warmen boden zu liegen kam.
ich blieb stehen und eine leichte unruhe befiel dieses völkchen, aber sie flohen nicht, nur an den augen bemerkte ich die innere bewegung, ihre augenlieder schlossen und öffneten sich hektisch.
in gedanken hört ich mich sagen, "habt ihr nichts zu tun? keine arbeit oder was?"
ich mußte lachen, so reden die menschen wenn jemand etwas genießt, ich kenne diesen spruch als ich noch jugendlicher war, mir wurde der eindruck vermittelt ein mensch ist nur dann ein mensch wenn er sich abrackert, je mehr verantwortung er sich aufbürdet umso angesehener, jeder herzinfakt ein orden mehr, jedes magengeschwür eine auszeichnung und eine botschaft, "ich tue was, ich bin wichtig, unverzichtbar mein einsatz".
die menschen die mir danach entgegenkamen sahen traurig aus, niedergedrückt, nachdenklich, schwermütig, ihr gang schleppend oder hektisch auf ein ziel zueilend, was immer es sein mag, den tauben gehts besser!
ich frage mich schon seit meiner kindheit dasselbe, was ist mit uns schiefgelaufen?
welche bürde schleppen wir da mit uns herum die mit dem lebensalter eher zu statt abnimmt?
haben wir schon komplett verlernt loszulassen?
aufzuhören diese gedankenmaschine weiter und weiter zu spinnen obwohl dabei nichts herauskommt, die meisten probleme lösen sich ohnehin von selbst wenn man ein bischen geduld hat, es kommen neue, auch diese lösen sich irgendwie.


"Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in den Scheunen, und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr wert als sie?"
oops meinte am 18. Jul, 18:35:
da hast du eindeutig recht
ein bissl ruhiger treten
geniessen
und leben lassen

danke für die erinnerung 
Sternenstaub meinte am 18. Jul, 22:21:
ich kenn da ne tolle Geschichte, die in etwa so geht:

ein Top-Berater kommt in ein Dorf und sieht einen Fischer an Land sitzen und den Tag genießen und er fragt ihn warum er nicht mit seinem Boot draußen ist und Fische fängt
der Fischer sagt er habe genug gefangen, was er braucht zum Leben und mehr will er nicht ....
da erklärt der Berater wie viel Reichtum er ansammeln könnte, fischte er jeden Tag so und so viel und dann könne er es sich leisten mehr Boote zu haben und mehr Leute zu engagieren ...
und der Fischer fragte was er denn dann tun solle mit dem ganzen Geld und den vielen Leuten die für ihn arbeiten
und der Berater antwortete - dann könne er sich hinsetzen und den Tag genießen ........... 
creature antwortete am 18. Jul, 22:58:
die geschichte kenn ich auch, und auch diese:

Guten Tag«, sagte der kleine Prinz.
»Guten Tag«, sagte der Händler.
Er handelte mit höchst wirksamen, durststillenden Pillen. Man
schluckt jede Woche eine und spürt überhaupt kein Bedürfnis mehr,
zu trinken.
»Warum verkaufst du das?« sagte der kleine Prinz.
»Das ist eine große Zeitersparnis«, sagte der Händler. »Die
Sachverständigen haben Berechnungen angestellt. Man erspart
dreiundfünfzig Minuten in der Woche.«
»Und was macht man mit diesen dreiundfünfzig Minuten?«
»Man macht damit, was man will ...«
»Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte", sagte der kleine
Prinz, »würde ich ganz gemächlich zu einem Brunnen laufen ...«
 
Sternenstaub antwortete am 19. Jul, 07:43:
oh ja den kleinen Prinzen mag ich auch sehr - viel G'scheites drinnen !!!

irgendwie schon eigenartig, wir versuchen soviel um nur ja keine Zeit zu haben - ich ertapp mich aber auch immer wieder dabei, dass ich Unbehagen spür, wenn ich wie jetzt das ganze Wochenende nicht wirklich was vorhab, ich bin auch gern beschäftigt - die eigenen Gedanken werden dann oft sooo laut und es heißt nachdenken über das eigene Leben und das knapp vorm 40iger !!! ;D 
creature antwortete am 19. Jul, 08:57:
vertrauen ist eine gute eigenschaft, die meisten sorgen die ich mir machte haben sich letztendlich als unnötig herausgestellt, das leben hat immer eine akzeptale lösung für mich gefunden. 
Sternenstaub antwortete am 19. Jul, 19:49:
da kann ich nur mit nem Satz antworten, der Sternenstaubs Innenleben sehr gut beschreibt:

Herr gib mir bitte Geduld - aber sofort !!!!! ;D 
david ramirer meinte am 18. Jul, 23:58:
die menschen sind nicht mehr wert als die vögel.
schon in diesem gleichnis offenbart sich der (auch religiöse) wahnsinn unserer welt. 
creature antwortete am 19. Jul, 00:32:
ob das tatsächlich so gesagt wurde bleibt dahingestellt, aber darum gehts ja nicht vorwiegend.
könnte man doch auch sagen, "seit ihr nicht den vögeln gleich....."? 
walküre meinte am 19. Jul, 13:46:
Woher
solch idiotische Sprüche wie "Müßiggang ist aller Laster Anfang" kommen, kann ich dir - von meiner ländlichen Herkunft aus - klar und deutlich beantworten: Davon hat die Obrigkeit profitiert, die nichts weniger brauchen konnte als Menschen, die Zeit zum Nachdenken haben. Die Großbauern, die Kirche und die politischen Machthaber haben diesbezüglich ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass über Generationen hinweg der Mensch sich nur über seine Arbeit definieren durfte.

Solche Bibelzitate wie das obige wurden tunlichst verschwiegen ... 
creature antwortete am 22. Jul, 01:25:
total richtig.
ich erinnere mich auch nur von den leiden christi und seine last die sünden aller menschen zu tragen gelernt zu haben, aber die guten sachen habe ich später selbst entdeckt, und da gibts noch mehr was daran zweifeln läßt ob hier von derselben person die rede ist! 
Sternenstaub antwortete am 22. Jul, 07:38:
ich glaub es ist schon so, dass gerade die Bibel ein "Auslegungswerk" ist und es auf die Situation ankommt in der du sie liest, bzw. die Geschichten hörst - also mir gehts zumindest so ........ aber ich zähl vielleicht nicht, denn ich find meist etwas dabei, dass mir hilft mich besser zu fühlen

ich mochte dieses "der liebe Gott sieht alles" am Wenigsten - da fühlte ich mich immer so beobachtet ;))) und musste mich noch extra anstrengen ....... 
Chinaski meinte am 19. Jul, 14:01:
Ja wir haben verlernt loszulassen. Genauergesagt bin ich mir nicht sicher ob wir je anders waren. Los zu lassen erfordert eine gewisse Ruhe, ein gewisses mass an intellekt sowie an wissen über die sinnlosigkeit des Lebens aber dann ist man schon in die Ecke der Depris und Pessimisten reingerutscht. Das macht aber nichts. Die Menschen müssen nur merken dass das was sie heute als Depri und Pessimistisch bezeichnen in Wahrheit die erste kleine Tür richtung Freiheit ist. Die absolut grosse Mehrheit der Menschen kennt das Gefühl nicht. Das Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit wenn es einem egal ist ob man heute oder morgen stirbt weil man auf die wesentlichen Fragen eine Antwort gefunden hat. Dieser Art von Freiheit fassen die meisten noch immer als depressives oder pessimistisches Verhaltensmerkmal auf. Fälschlicher Weise. Denn erst dann beginnt der Mensch richtig zu geniessen. Dann wenn man innerlich losgelassen hat. 
walküre antwortete am 19. Jul, 14:08:
Chinaski,
in einem Punkt muss ich dir widersprechen oder besser gesagt: den Kommentar ergänzen. Für Menschen, die einen anderen Menschen nur flüchtig kennen, ist es mitunter schwer, die Grenze zwischen Loslassenkönnen und Depression bzw. Flucht vor dem eigenen Leben zu ziehen. Ein Mensch, der mit sich selber im Reinen ist, hat eine andere Denkweise als einer, der vom Leben überfordert ist. Der Satz "Mir ist jeder Tag zum Sterben recht" ist beispielsweise ausschließlich im Zusammenhang mit dem jeweiligen Menschen zu interpretieren - das kann der gelassene Philosoph, der seine Antworten gefunden hat, genauso sein wie jemand, der keinen Lebenswillen und Lebensmut mehr besitzt und den Tod als eine Art Erlösung ansieht. 
gluecklich meinte am 19. Jul, 22:07:
und ich als stadtgeschädigt landpomeranze hab mir bei der überschrift gedacht: im paradies gibts keine tauben. :o) 
Sun-ray antwortete am 19. Jul, 22:11:
stimmt - was wäre ein paradies,
in dem jemand nix hören kann? :o) 
creature antwortete am 22. Jul, 21:23:
im jenseits gibts keine augen
das paradies ist hier, vor unseren augen.
deswegen haben wir die augen bekommen, bekanntlich bleiben diese mit dem tod im körper zurück ;)
oder irre ich mich? 
bonanzaMARGOT meinte am 21. Jul, 14:13:
du sprichst mir aus der seele
was ist mit uns menschen nur los, dass wir nicht einfach genießen können, ohne uns gleich faul, unnütz oder als loser zu fühlen? das leben ist schwer genug durch schicksal, unglück und entbehrung - und wir machen es uns noch schwerer, indem wir uns den moralischen schweinehund im hinterhof halten, der uns anbellt, wenn wir einfach mal nur loslassen wollen ... die seite des lebens genießen wollen, die es neben arbeit, verantwortung und pflicht auch gibt - uns frei zu fühlen - denn früher oder später ist sowieso alles rum.
ich kämpfe, seit ich denken kann, für diese freiheit, scheitere aber immer wieder an den konventionen unserer zivilisation. ohne arbeit kein geld, ohne geld keine wohnung, ohne wohnung ein dreck, und als dreck unwürdig.
wie schön wäre es, wenn wir ohne angst um unseren arbeitsplatz, ohne angst um unsere wohnung und unser einkommen leben könnten - den tauben gleich ...
der sozialismus wollte uns diese angst nehmen und schuf dafür andere unfreiheiten. verrückte welt - schöne welt, ich würde mich so gerne in dir geborgen fühlen.

bon. 
creature antwortete am 22. Jul, 21:29:
wir, reisende auf dem pfad des lebens! 
Niwi meinte am 22. Jul, 08:43:
Ja, das stimmt!
Die Menschen machen sich selbst den Stress (ich bin da mit eingeschlossen).
Ich sehe das so: man rackert sich ab um Dinge kaufen zu können, die man dann eh nicht braucht und nur eine Belastung sind.
Obwohl ich das weiß, komme ich aus dieser Spirale nicht heraus. 
creature antwortete am 22. Jul, 21:28:
zuviel arbeit frustriert und die belohnung ist einkaufen, dafür muß man wieder arbeiten.
und so dreht sich das hamsterrad. 
bonanzaMARGOT antwortete am 23. Jul, 20:03:
das problem ist
nicht nur die materielle abhängikeitspirale sondern auch der soziale umgang untereinander, wo jeder sich als etwas besseres fühlen will als der andere. derzeit erlebe ich auswüchse dieses menschlichen mißverhaltens in meinem job. ich könnte kotzen, wie tief manche in den arsch der chefin kriechen, für sie lügen, mitarbeiter verkaufen, nur um in eine bessere position zu rutschen und sich wichtig zu fühlen. es ist ekelhaft! 
Niwi antwortete am 15. Aug, 19:29:
hiho Margot,
ich finde das auch eklig, wenn sich in einer Firma die Leute so verhalten.
Ein guter Chef, kann ich mir vorstellen, durchschaut solche Verhaltensweisen. 
 

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